Rund 30 TeilnehmerInnen haben an der Veranstaltung, die von der österreichischen Abgeordneten Monika Vana (Grüne) getragen wurde, teilgenommen.
Dabei wurde Bewusstsein für die Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten sowie die Umweltzerstörung in der Lieferkette von Elektronikartikeln geschaffen. Es wurden die Möglichkeiten diskutiert, wie EuropaparlamentarierInnen einen positiven Einfluss auf die komplexe Lieferkette nehmen können. Speziell Ansätze in der Öffentlichen Beschaffung, der Einflussnahme auf Investitionen der Europäischen Entwicklungsbanken und über internationale Regelungen wurden ebenfalls besprochen.
Südwind Projektleiter Matthias Haberl dazu: „Unsere Gesellschaften profitieren stark von der Globalisierung. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Bewusstsein für die Menschenrechtsrisiken geschaffen wird, die mit der Produktion von so populären und alltäglichen Gegenständen wie Mobiltelefonen einhergehen. Menschen dürfen bei der Herstellung einfach nicht in Gefahr sein.“
Die Veranstaltung begann mit einer Videobotschaft von Pak Kin Wan, einem engen Vertrauten von Südwind und Mitarbeiter der Arbeitsrechteorganisation „Labour Education and Service Network“ in Hong Kong. Er wies auf die Gefahren der Produktion in China hin, wo täglich Menschen bei der Herstellung unserer Handys erkranken. Anna Shahnazaryan von der Armenian Environmental Front beschrieb aus erster Hand die negativen Konsequenzen von Rohstoffabbau für unsere Geräte in Armenien.
„Die Situation der ArbeiterInnen in der Elektronik-Lieferkette bedarf unserer dringenden Aufmerksamkeit“, führt die die österreichische Europaparlamentarierin Monika Vana aus. „Menschenrechtsverletzungen sind in vielen Produktionsländern an der Tagesordnung, genauso wie Umweltverschmutzung. Nicht zu vergessen sind die katastrophalen Auswirkungen für den Klimawandel, der durch schlechte Situationen in der Lieferkette befeuert wird. Als PolitikerInnen haben wir hier Verantwortung, effizient und rasch zu reagieren. Als PolitikerInnen können wir rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, die von Unternehmen und Finanzinstitutionen eingehalten werden müssen, damit sie ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht nachkommen. Als EU sollten wir hier bei der eigenen Beschaffung von Elektronikgeräten für unsere europäischen Institutionen mit gutem Beispiel vorangehen.“
Südwind und die anderen Projektpartner präsentierten den Abgeordneten Fallbeispiele, zu denen Forschungsarbeiten im Projekt durchgeführt wurden. Ebenso wurden Veränderungsmöglichkeiten für die ParlamentarierInnen vorgestellt, um faire und nachhaltige politische Strategien auf europäischer und nationalstaatlicher Ebene zu unterstützen.
Rückfragehinweis:
Matthias Haberl, Südwind, matthias.haberl@suedwind.at, Tel.: 02622/24832
Theresa Gral, Südwind-Pressesprecherin, theresa.gral@suedwind.at, Tel.: +43 650 375 1987
Anmerkung:
Make ICT Fair hat als EU-weites Projekt das Ziel, die derzeit oft unwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen der ProduzentInnen unserer Handys und Computer zu verbessern. Dabei arbeiten wir mit EU BürgerInnen, Öffentlichen Beschaffern, EntscheidungsträgerInnen und Unternehmen zusammen, damit sie ihre Beschaffungspraktiken verbessern und Politiken anpassen. Projektpartner sind neben Südwind aus Österreich Setem Catalunya (Spanien), Catapa (Belgien), ICLEI (Deutschland), Universität Edinburgh (UK), Le Monde Diplomatique Polska (Polen), People and Planet (UK), CEE Bankwatch (Tschechische Republik), Swedwatch (Schweden), Electronics Watch (Niederlande), Towards Sustainability Association (Ungarn).