Bei den monatlichen Treffen des Buen Vivir Theaterlabors werden Fragen des konkreten Wirkens und Handelns für ein gutes Zusammenleben „szenisch diskutiert“. Mit den Mitteln des Theaters der Unterdrückten (nach Augusto Boal) wird die „Bühne als Probe für die Wirklichkeit“ zu einem Forschungslabor, das Zusammenspiel und die Gesprächsrunden darüber geben die Möglichkeit eigene Standpunkte zu reflektieren und neue Handlungsmöglichkeiten konkret auszuprobieren.
Die Gruppe ist für neue Mitglieder immer offen.
Buen Vivir (Kichwa: sumak kawsay) hat die Bedeutung „Gutes Leben“ oder genauer „Gutes Zusammenleben“. Buen Vivir verbindet sowohl Perspektiven indigenen Wissens, als auch alternative westliche Strömungen. Nicht gemeint ist damit „ein besseres Leben“, da das auf materiellen Wohlstand und somit auch auf Konkurrenz (besser als andere) abzielt.
2016-2018 wurden die Themen Ungleichverteilung, bewusster Konsum, Kooperation/Konkurrenz und unsere Beziehung zur Natur im Buen-Vivir-Labor bearbeitet (siehe z.B. im unten stehenden Video zum Stück „Globalisierungsdschungel“).
Ab 2019 fokussiert die Gruppe auf „Haltungen im Alltagsleben“, auf den für eine Transformation notwendigen Kulturwandel, auf eine Innenschau.
Das aktuelle Stück: Egon, Ulli + Die Gier
Ulli und Egon sind befreundet, sie leben in einer WG; Beide erleben den Druck der Leistungsgesellschaft, doch sie ziehen unterschiedliche Konsequenzen daraus: für Egon ist Jogging und Shopping ein willkommener Ausgleich zur Entspannung; Ulli engagiert sich in einer NGO. Ulli möchte erreichen, dass Egon sein Konsumverhalten hinterfragt. Doch sie ist nicht erfolgreich und ihre Freundschaft wird dadurch stark in Frage gestellt.
In diesem Forumtheaterstück werden Formen der Ausbeutung von Menschen und Natur thematisiert. In der Forumphase werden gemeinsam mit dem Publikum Lösungen gesucht, die das Gute Leben für Alle zum Ziel haben: wie kann sich die Beziehung zu den Dingen des täglichen Bedarfs, die Beziehung zwischen den Menschen und zur Natur so verändern, dass eine gute Balance geschaffen werden kann, sodass alle Beteiligten „gut“ Leben können. Das wirft auch die Frage auf, was wir unter dem „Guten Leben“ verstehen.
Wir suchen aktuell wieder Mitspieler:innen – mit und ohne Theaterspielerfahrung!
Mehr Informationen bei olivia.tischler@suedwind.at