Wien am 24. August 2023. Mit dem bevorstehenden Schulbeginn rückt auch das Thema nachhaltiger Schuleinkauf in den Fokus vieler Eltern und Schüler:innen. Die entwicklungspolitische Organisation Südwind bietet Tipps, um Ressourcen-Schonung und soziale Fairness im Klassenzimmer zu berücksichtigen . „Tintenpatronen, Blöcke, Plastikfolien können schnell zu Abfall werden. Wiederverwertbarkeit und Langlebigkeit sind daher zentral“, sagt Südwind-Nachhaltigkeitssprecherin Gudrun Glocker. „Wichtig ist, dass sich Kinder, Eltern und Schulpersonal gemeinsam die Frage stellen, wo sie Ressourcen schonen können. Das betrifft nicht nur die Kaufentscheidung von möglichst langlebigen Schulsachen oder einen klimaschonenden Schulweg, sondern vor allem gemeinsame Aktionen der gesamten Schule oder Schulklasse. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern schärft auch das Bewusstsein für Problemfelder.“
Südwind-Tipps für nachhaltigen Schuleinkauf:
- Auf öko-faire Zertifizierungen achten: Von Fußbällen bis Obst über T-Shirts bis hin zu Schokoaufstrichen – es gibt in jeder Schule eine Vielzahl an Produkten, die mit Fairtrade-Zertifizierung zur Verfügung stehen. Solche Produkte werden unter gerechten Arbeitsbedingungen hergestellt, was zur Unterstützung fairer Löhne und Arbeitsbedingungen im Globalen Süden beiträgt. Auch ökologische Nachhaltigkeit und schadstoffarme Materialien werden mit seriösen Labels gekennzeichnet. Beim Kauf von Büro- und Schulartikeln kann auf das Österreichische Umweltzeichen geachtet werden oder auf das Umweltzeichen Der Blaue Engel, das über Qualität und Herkunft von Heften und anderen Papierprodukten informiert. Allgemein sind Papiereinbände umweltfreundlicher als Plastikumschläge. Bei Lebensmitteln sollte auf das Bio-Siegel geachtet werden.
- Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit: Einwegprodukte vermeiden, etwa bei Jausenboxen und Trinkflaschen. Aber auch Unterrichtsmaterial, wie etwa Taschenrechner und Zirkel können häufig von älteren Geschwistern oder Freund:innen wiederverwendet werden. Mit nachfüllbaren Filzstiften, Kleberollern, Malkästen oder Tintenpatronen für Füllfedern kann viel Abfall vermieden werden. Gerade bei aufwändig produzierten elektronischen Geräten sollte auf Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Wiederverwertung geachtet werden. Bereits benutzten Geräten kann mittels Refurbishing neues Leben eingehaucht werden. Viele Anbieter von runderneuerter Second Hand-Elektronik bieten zudem relativ lange Garantie-Dauern an.
- Kollektives Handeln in der Schule: Einzelne nachhaltige Kaufentscheidungen sind ein guter erster Schritt. Für größere Effekte lohnt es sich, das Engagement der gesamten Schule anzusprechen. So könnten Eltern, Schüler:innen und Lehrpersonal gemeinsam Probleme identifizieren und Pläne zur Verbesserung erarbeiten und umsetzen. Das trägt zur Bewusstseinsbildung bei und kann einen großen Unterschied machen, etwa wenn Rad-Gemeinschaften gegründet und gemeinsam Energiespar-Pläne erarbeitet werden oder die Schulverpflegung auf Bio- und Fairtrade-Produkte umgestellt wird. Bei Tauschparties kann die Wiederverwendbarkeit direkt gefördert werden. In Punkto sozialer Nachhaltigkeit hilft Fairtrade Österreich im Rahmen der so genannten Fairtrade Schools Dabei werden etwa Aktionspläne für Schulen erstellt und alle zwei Jahre überprüft. Mehr Details: www.fairtrade.at/in-der-schule
- Bewusstseinsbildung im Klassenzimmer: Die Südwind-Bildungsexpert:innen unterstützen Pädagog:innen österreichweit mit Fortbildungen, Seminaren und persönlicher Beratung dabei, Globales Lernen und Nachhaltigkeitsbildung ins Klassenzimmer zu bringen. Bei interaktiven Workshops lernen Schüler:innen anhand von greifbaren Beispielen wie Kakao, Handys oder Baumwolle, woher unsere Alltagsgegenstände kommen und welche sozialen und ökologischen Auswirkungen damit verbunden sind. In den Südwind-Bibliotheken in Feldkirch, Innsbruck, Salzburg, Linz, Graz, Wiener Neustadt und Wien sowie online steht eine breite Palette an Unterrichtsmaterialien für jede Schulstufe zur Verfügung. Details unter: suedwind.at/bilden
Rückfraghinweis:
Vincent Sufiyan
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