Wien, 8. November 2022. Mit Blick auf aktuelle globale Herausforderungen konzentriert sich die diesjährige Global Education Week vom 14. bis 20. November auf die Klimakrise sowie auf die Themen Frieden und Kooperation. Die jährliche europaweite Aktionswoche zielt auf die Stärkung des Globalen Lernens in der europäischen Bildungslandschaft ab und will damit zum Erreichen der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung beitragen. „Jugendliche und junge Erwachsene haben längst erkannt, dass sie mit ihren Konsumentscheidungen und ihrer politischen Teilhabe viele Gestaltungsmöglichkeiten haben. Eine zukunftsweisende Bildungsarbeit muss dieses Engagement für eine bessere Welt verstärken“, sagt Susanne Loher, Leiterin des Bildungsbereichs der Menschenrechtsorganisation Südwind und Koordinatorin der Global Education Week in Österreich.
Die Auseinandersetzung mit Themen wie Klimakrise, planetarischer Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit steht auch im Mittelpunkt der am 4. November unterzeichneten „Dublin Declaration“: Regierungen in ganz Europa bekennen sich dazu, das Konzept „Global Citizenship Education“ zu unterstützen. Hier steht eine Bildung im Vordergrund, die Menschen befähigt, sich für eine sozial und klimagerechte Welt einzusetzen sowie Diversität und Menschenrechte wertzuschätzen.
Europas Jugend fordert mehr Mitmachmöglichkeiten – die Global Education Week schafft konkrete Angebote
In der europaweiten Jugendstudie „Junges Europa 2022“ des Meinungsforschungsinstituts YouGov wurden junge Europäer*innen im Alter von 16 bis 26 Jahren zu den aktuellen globalen Krisen befragt. Das Ergebnis: Die Klimakrise ist für Jugendliche eine größere Bedrohung als der Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie. 71 Prozent der Jugendlichen glauben, dass es Kompromisse braucht, um Erfolge beim Klimaschutz zu erzielen – und Möglichkeiten der aktiven Beteiligung. Bildungsprojekte und Jugendkampagnen haben eine lange Tradition im Südwind und sind wichtiger Bestandteil der Global Education Week. Im Rahmen der aktuellen europaweiten Initiative „ACTJUST“ engagiert sich die Menschenrechtsorganisation gemeinsam mit Jugendorganisationen und Jugendlichen aus sieben europäischen Ländern für neue Formen des Aktivismus und formuliert konkrete Forderungen an Politiker*innen auf nationaler und europäischer Ebene. Im Projekt „Beyond the Tales“ werden Jugendarbeiter*innen Wissen und Kompetenzen zum Thema Klimamigration vermittelt. „Klimakrise und Migration stellen zwei scheinbar getrennte Herausforderungen dar. Sie sind allerdings untrennbar miteinander verbunden. Daher ist es wichtig, diese Themen auch in der Bildungsarbeit miteinander verknüpft zu behandeln“, sagt Susanne Loher. Das Projekt TEMSIC leistet einen wesentlichen Beitrag zur Förderung von Chancengerechtigkeit in Bildungseinrichtungen. Im Rahmen des Projekts ist jetzt das Escape-Game „Visibles“ entstanden: Hier können Lernende die Lebensgeschichten inspirierender Frauen entdecken, denen wir Errungenschaften, Erfindungen, politische und gesellschaftliche Veränderungen zu verdanken haben. Die Spiele leisten einen Beitrag für interkulturellen Dialog sowie den Kampf gegen Diskriminierung und Umweltzerstörung.
Digitale und Präsenzangebote bei der Global Education Week
Ein besonderes Highlight ist die digitale Fortbildungsreihe „Die 17 Nachhaltigkeitsziele – Lernsnacks für Lehrkräfte“. Dienstags und donnerstags werden zwei Lernsnacks à 60 Minuten zu den Sustainable Development Goals angeboten. Dabei werden zielgruppenspezifisch die Themen erläutert, Unterrichtsmaterialien vorgestellt und praktische Methoden für den Präsenz- und Fernunterricht diskutiert. Im Rahmen der Global Education Week haben zehn Schulklassen die Möglichkeit, die von Südwind produzierte Dokumentation „Generation Change“ im Unterricht zu sehen. Aktivistin Sarah, die im Anschluss an die Filmvorführung für ein Online-Gespräch zur Verfügung steht, ist eine spektakuläre Zugreise quer durch Europa angetreten und hat Menschen mit Antworten auf die Klimakrise besucht.
Weitere Informationen hier https://www.globaleducationweek.at/
Rückfragehinweis:
Südwind Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit
Silvia Haselhuhn, M.A.
Pressesprecherin
Mob.: 0680 15 830 16
silvia.haselhuhn@suedwind.at
www.suedwind.at