Presseaussendung

19. Dezember 2019 | Presse

Grenzgemeinden gründen Netzwerk für solidarische Migrationspolitik

Wien/Marsa, 19.12.2019: Gestern, am 18. Dezember 2019 – dem internationalen Tag der MigrantInnen – gründeten sieben europäische Gemeinden an den Hotspots der Migrationsrouten ein „Grenzgemeinden und -inseln Netzwerk“. Lampedusa und Linosa (IT), Marsa (MT), Pesaro (IT) an der zentralen Mittelmeerroute, Siklósnagyfalu (HU) und Strass in Steiermark aus Österreich an der Balkanroute, Agios Athanasios (CY) an der östlichen Mittelmeerroute und Grande-Synthe (FR) an der Frankreich-England-Route wollen in Zukunft für eine solidarische Migrationspolitik zusammenarbeiten.

Bürgermeister von Marsa (MT), Josef Azzopardi, erklärt: „Ich bin stolz heute Gastgeber für die Gründungszeremonie des Grenzgemeinden und -insel Netzwerks hier in Malta zu sein. Ich wünsche uns allen ein starkes Netzwerk und fruchtbare Zusammenarbeit. Merhba-Willkommen!“ 

„Als Mitglied im neuen Grenzgemeinden-Netzwerk können wir uns mit anderen Gemeinden und NGOs besser vernetzen und Erfahrungen austauschen. Gemeinsam können wir unsere Forderungen an Regierungen und die EU auch besser platzieren. Nur so wird es uns gelingen, die Herausforderungen, die Migration mit sich bringt, zukünftig besser zu bewältigen“, so Josef Rauscher, Amtsleiter der Grenzgemeinde Strass in Steiermark, anlässlich der Unterzeichnung der Gründungsurkunde auf Malta. 

„Wir brauchen endlich eine verantwortungsvolle, solidarische Migrationspolitik, die die Herausforderungen der Grenzgemeinden bedenkt und gleichzeitig die Einhaltung der Menschenrechte sicherstellt“, ergänzt Stefan Grasgruber-Kerl von Südwind, die NGO, die Gemeinden als beratendes Mitglied des Netzwerks unterstützt. Dafür wurde auch eine gemeinsame Petition der Grenzgemeinden an die EU gestartet.

„Ab 2020 wird das Netzwerk weitere Gemeinden als Mitglieder willkommen heißen und damit die Stimme der Grenzgemeinden und –inseln in der EU weiter verstärken” erklärt der Bürgermeister von Lampedusa und Linosa, Salvatore Martello, abschließend. 

Das Netzwerk ist im Rahmen des EU-Projekts „Seitenblicke von den Grenzen“ www.snapshotsfromtheborders.eu entstanden, in dem die Gründungsmitglieder Partner sind. Sie werden dabei von NGOs wie Südwind als beratende Netzwerk-Mitglieder unterstützt. Der Zweck des Netzwerks ist Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung der Gemeinden zu fördern und ihre Stimme von den Grenzen in den Hauptstädten der EU und ihrer Mitgliedsstaaten zu erheben. Gemeinsam sollen verbesserte Aufnahmebedingungen für MigrantInnen unter Beachtung der Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung, und geteilte Verantwortung der EU-Mitgliedsstaaten erreicht werden. Dazu werden Netzwerk- und Austauschaktivitäten ebenso gesetzt wie Lobbying auf nationaler und EU-Ebene und gemeinsame Kommunikationsaktivitäten sowie Vernetzungs- und Bildungsaktivitäten für GemeindebürgerInnen und MigrantInnen. 

Fotos stehen kostenfrei zum Download zur Verfügung: https://www.suedwind.at/pressefotos/

Link zur Petition: https://www.suedwind.at/handeln/petitionen/3-oktober/

Mehr Infos zum Projekt: https://www.suedwind.at/themen/migration-und-entwicklung/seitenblicke-von-den-grenzen/

Rückfragehinweis:
Theresa Gral, Südwind-Pressesprecherin, Tel.: +43 1 405 15 55 301 oder +43 650 375 1987, E-Mail: theresa.gral@suedwind.at

Josef Rauscher, Amtsleiter Strass in Steiermark, Tel.:+43 3453 2509201 E-Mail: rj@strass-steiermark.gv.at

Marina Sarli, EU-Koordination und Gemeinde Lampedusa & Linosa advocacy@snapshotsfromtheborders.eu / (+30) 697 225 4892 or (+39) 347 9944319      

Diese Aussendung wird im Rahmen des Projekts „Seitenblicke von den Grenzen“ mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union und der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit durchgeführt. Die darin vertretenen Standpunkte geben die Ansicht von Südwind und den Partnergemeinden wieder und stellen somit in keiner Weise die offizielle Meinung der Fördergeber dar.

Südwind setzt sich als entwicklungspolitische Nichtregierungsorganisation seit 40 Jahren für eine nachhaltige globale Entwicklung, Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen weltweit ein. Durch schulische und außerschulische Bildungsarbeit, die Herausgabe des Südwind-Magazins und anderer Publikationen thematisiert Südwind in Österreich globale Zusammenhänge und ihre Auswirkungen. Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen, Kampagnen- und Informationsarbeit, engagiert sich Südwind für eine gerechtere Welt. www.suedwind.at

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