Die Klimakrise ist eine soziale Krise

Globaler Norden muss Verantwortung für Schäden übernehmen

Südwind fordert globalen Pakt für Klimagerechtigkeit: Emissionen müssen reduziert, Anpassungsfähigkeit ärmerer Weltregionen gestärkt werden

Der UN- Weltklimarats (IPCC) präsentierte im Februar 2022 den zweiten Teil des sechsten Sachstandsberichts. Dieser warnt davor, dass insbesondere in ärmeren Ländern und Weltregionen die Grenzen der Anpassungsfähigkeit an die Klimakrise schon bald erreicht sein könnten.

Die Zunahme von Trockenheit, Hitzeperioden und Wetterextremen werden vor allem dort existenzbedrohend, wo die notwendigen Mittel zur Anpassung fehlen. Damit wirkt die Klimakrise als Brandbeschleuniger für viele andere Vulnerabilitäten, wie Armut, Unterversorgung und Ressourcenmangel.

Gleichzeitig fehlt ein rechtlicher und politischer Rahmen, der Menschen Schutz bietet, die aufgrund der Klimakrise ihr Zuhause verlassen müssen. Um humanitäre Katastrophen als Folge der Klimakrise zu verhindern, braucht es somit dringende vorausschauende Maßnahmen und viel politischen Mut – sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene.

Angesichts der vielen weltweiten Klimabrennpunkte muss das Prinzip der Klimagerechtigkeit höchste Priorität bekommen und ins Zentrum des politischen und wirtschaftlichen Handelns rücken. Länder und Communities, die am vulnerabelsten und am stärksten betroffen sind, müssen besonders unterstützt werden.

Verantwortung gefordert

Die Länder des Globalen Nordens haben als Hauptverursacherinnen eine besondere Verantwortung, ärmere Länder bei Schutz- und Anpassungsmaßnahmen zu unterstützen.

Gleichzeitig gibt es eine Verantwortung bei der Kompensation für erlittene Klimaschäden Bisher bleiben die reichen Länder vieles schuldig. Sowohl bei der Entwicklungszusammenarbeit (Official Development Assistance) als auch bei Klimafinanzierungen wurden Versprechen immer wieder gebrochen.

Die Länder Europas inklusive Österreich müssen ihrer Verantwortung nachkommen und dürfen die Hauptbetroffenen der Klimakrise nicht weiter auf sich allein gestellt lassen. Es braucht es einen fairen Ausgleich für die entstandenen Schäden und Verluste sowie strukturelle personelle und finanzielle Unterstützung für Menschen, die von klimabedingter Migration betroffen sind.

Zusätzlich zu mehr Tempo in der nationalen Klimaschutzpolitik und einer rapiden Reduktion der Treibhausgasemissionen braucht es einen umfassenden Wandel hin zu einer sozial und ökologisch gerechten Wirtschaft. Das bedeutet konkrete Reduktionsziele beim Rohstoffverbrauch, eine konsequent öko-soziale Förder- und Steuerpolitik und eine strenge Haftung für Unternehmen für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards entlang globaler Lieferketten.

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Weil Klimaschutz heißt Menschen schützen.