Südwind bei der Weltklimakonferenz

Unsere Forderungen, unsere Analysen

Südwind hat seit 2023 Beobachterstatus bei der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) und damit Zugang zu den Verhandlungen zum Weltklimagipfel (Conference of the Parties – COP).

Als Teil der Allianz für Klimagerechtigkeit in Österreich – einem Bündnis aus 26 österreichischen Umwelt-, Entwicklungs- und sozialen Organisationen – fordert Südwind eine globale Klimapolitik im Sinne der Gerechtigkeit. Die Folgen der Klimakrise verstärken sich massiv. Das spüren nicht zuletzt jene Länder, die kaum Emissionen verursachen: Naturkatastrophen, Dürren und Überschwemmungen zerstören ihre Lebensgrundlagen, führen zu Ernteausfällen und Wasserknappheit und befeuern damit Armut sowie Ungleichheit. Daher fordern wir den sofortigen Stopp der Subventionen fossiler Brennstoffe, den Ausstieg aus fossilen Energien bis spätestens 2050 sowie die Umsetzung eines schlagkräftigen Fonds für Schäden und Verluste, damit Klimaschutz insbesondere im Globalen Süden sozial gerecht erfolgt.

Zusätzlich zum finanziellen Ausgleich muss im Sinne der Klimagerechtigkeit auch ein besonderer Interessensausgleich berücksichtigt werden. Damit Klimaschutz-Maßnahmen soziale Ungleichheit nicht verschärfen, müssen besonders vulnerable und marginalisierte Gruppen auf allen Ebenen in Entscheidungs- und Planungsprozesse miteinbezogen werden – gleichberechtigt und unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse. Die Stimmen der Menschen im Globalen Süden als Hauptbetroffene der Klimakrise müssen gehört werden und bei Klima-Entscheidungen Vorrang erhalten.

Klimaschutz muss stets Hand in Hand gehen mit Menschenrechten, Armutsbekämpfung und Geschlechtergerechtigkeit. Das gilt sowohl für nationalen Klimaschutz, als auch für Maßnahmen, die über internationale Klimafinanzierung angestoßen werden, etwa in der Rohstoffgewinnung für die Energiewende. Die Klimakrise können wir nur gemeinsam lösen. Dafür braucht es endlich eine transparente, lösungsorientierte und inklusive Politik.

COP28: Ausstieg ohne Ausstiegsplan

Im Zuge der COP28 in Dubai wurden sämtliche Staaten dazu aufgerufen, zum „Übergang weg von fossilen Energieträgern“ beizutragen. Gemäß der Verhandlungslogik von UNO-Klimakonferenzen ist das als wesentlicher Fortschritt zu werten, da zum ersten Mal überhaupt fossile Energieträger – die Hauptverursacher der Klimakrise – in einem Abschlussdokument beim Namen genannt werden. Gleichzeitig bleibt bedauerlich, dass es keine Einigung zu einem konkreten Ausstiegsplan gab.

Mit der Schaffung des Fonds für Schäden und Verluste sowie des Santiago Network zur technischen Unterstützung ärmerer Länder bei der Bekämpfung von Schäden und Verlusten ist auf der Klimakonferenz in Dubai ein Erfolg gelungen. Die zugesagten Finanzmittel stehen jedoch noch in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Schäden und Verlusten in den ärmsten Ländern der Welt.

Die Möglichkeit zur Anpassung an die Klimakrise kann für besonders vulnerable Menschen und Gemeinschaften über Leben und Tod entscheiden. Leider bleibt das Rahmenwerk zur Klimaanpassung ohne klar definierte Ziele, konkrete Mittel zur Umsetzung und ohne eine Benennung der Verantwortung jener Länder, die die Klimakrise hauptsächlich verursachen und somit zahnlos. Um die Finanzierungslücke für die Klimawandelanpassung zu schließen, müssten 10- bis 18-mal mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, als bisher der Fall ist. Es gibt keine Klimagerechtigkeit ohne Menschenrechte. Die Ergebnisse der letzten Weltklimakonferenzen zeigen noch einen schwierigen Weg bis dahin.

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Weil Klimaschutz heißt Menschen schützen.