Mit Jugendbeteiligung gegen die Klimakrise
Wie können junge Menschen ihre Stimme für eine klimagerechte Welt
bei der Politik hörbar machen und sich an politischen Diskussionen beteiligen?
Klimaziele gibt es schon lange. Trotzdem mangelt es an wirksamen Maßnahmen. Vor allem eine junge Generation fühlt sich daher oft von der Politik übergangen. Genau hier setzt Südwind-Arbeit zu Jugend-Engagement an. Dadurch sollen neue Ideen und ein Austausch auf Augenhöhe zwischen Jugend und Politik ermöglicht werden.
Jugendliche und junge Erwachsene haben längst den Kampf für Klimagerechtigkeit angenommen. Sie erheben ihre Stimme gegen politische Versäumnisse und sind dabei nicht mehr zu überhören. Die aktivistische Arbeit im öffentlichen Raum mit Demonstrationen und Aktionen sorgt seit Jahren für große Aufmerksamkeit. Einige Politiker:innen beteuern, wie wichtig die Stimme der Jugend ist, andere wiederum versuchen Klimaaktivismus in ein kriminelles Eck zu stellen.
Feststeht jedenfalls, dass junge Menschen zu den Hauptleidtragenden einer verfehlten Klimapolitik zählen und ein Recht darauf haben, dass ihre Forderungen gehört werden. In Zeiten von Politikverdrossenheit und Zukunftsängsten täten politische Vertreter:innen gut daran, einen offenen Austausch mit der Jugend zu suchen. Ausgrenzung und in Fällen sogar Kriminalisierung von Jugend-Engagement bringen uns nicht weiter.
Südwind setzt sich im Sinne der Klimagerechtigkeit dafür ein, dass die Stimme der Jugend auf allen Ebenen der Politik ernstgenommen wird. Gemeinsam mit Jugendorganisationen und Jugendlichen aus aller Welt werden Ideen ausgetaucht, Anliegen formuliert und an Entscheidungsträger:innen in der Politik und Wirtschaft herangetragen.
Internationaler Policy-Hackathon zur Klimagerechtigkeit
Wir organisierten den internationalen Policy-Hackathon zur Klimagerechtigkeit. Ein Hackathon kann als ein „Marathon“ beschrieben werden, bei dem die Teilnehmer Ideen „hacken“ müssen, um spezifische Herausforderungen zu lösen.
Junge Ideen für eine bessere Welt
Wie wertvoll es sein kann, junge Menschen zu politischer Teilhabe zu ermutigen zeigt sich am Beispiel des „Act Just“-Hackatons von Südwind. Dabei wurden 70 Teilnehmer:innen aus ganz Europa nach Wien eingeladen, um neue Ideen für Klimagerechtigkeit zu erarbeiten und gegenüber einer internationalen siebenköpfigen Jury, bestehend aus Politiker:innen von unterschiedlichen Vertretungsebenen und Fraktionen, zu präsentieren. Das Format ähnelt Start-Up-Pitches, bekannt aus TV-Formaten wie „2 Minuten 2 Millionen“.
Von der Jury als Gewinner-Idee ausgezeichnet wurde ein Konzept für eine europaweite Initiative für Nachhaltigkeitsbildung. Ein Team aus Italien überzeugte in ihrer Präsentation mit einer detaillierten Umsetzungsstrategie für die Implementierung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SGDs) im Schulunterricht. Zusätzlich wurde in jeder der fünf Kategorien „Ernährung“, „Energie“, „Migration“, „Verkehr/Mobilität“ und „Bildung“ ein Gewinnerteam gekürt. Bei „Ernährung“ überzeugte ein Team aus Dänemark mit der Idee einer Fleischsteuer, um den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensmittelsystem zu fördern; bei „Mobilität“ gewann der Vorschlag aus Serbien, nach schadstofffreien Zonen in städtischen Gebieten bei gleichzeitigem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs; das Team aus Österreich punktete bei „Energie“ mit ihrem Pitch im Bereich klimafreundlicher Bauweise mit nachhaltigen Materialien, erneuerbarer Energieversorgung und Fassadenbegrünung; bei „Migration“ wusste Spanien zu überzeugen mit der Idee, mithilfe von Theater einen Austausch zwischen lokaler Bevölkerung und Migrant:innen zu fördern und gleichzeitig zur Sensibilisierung beim Problemfeld Klimamigration beizutragen.
Mehr über Act Just und andere Initiativen zu Klimagerechtigkeit unter: PROJEKTE
Aktuelles zum Thema
Energie- und ressourcenschonendes Stadtleben. WissenschaftlerInnen präsentieren 50 europäische Best-Practice-Beispiele zum Nach- und Mitmachen
Linz/Wien, 5. Oktober 2017 – Der Frage, wie das Leben in Städten ressourcenschonender gestaltet werden kann, gingen Wissenschaftler des Österreichischen Instituts für Nachhaltige Entwicklung (ÖIN) gemeinsam mit dem Verein WearFair +mehr in dem Projekt SINN Cities nach.
Aufholbedarf bei steirischen Bäckereiketten in punkto Nachhaltigkeit. Start der Unterschriftenkampagne „Zeit für einen fairen Kaffee“ auf der Grazer Uni
Graz, 4. Oktober 2017 Der Großteil der österreichischen Bäckereiketten schenkt weder fair noch biologisch zertifizierten Kaffee aus, so das Ergebnis des Kaffee-Checks 2017 der Menschenrechtsorganisation Südwind. Aktivistinnen und Aktivisten machten heute auf der Uni...
Kleine Bohne, große Wirkung! „SO:FAIR AWARD“ zeichnet Gemeinden Traun und Altenberg für vorbildliche Beschaffung aus
Linz, 4. Oktober 2017 – Die öffentliche Hand nimmt für die soziale und faire Beschaffung von Produkten eine wichtige Rolle ein