Am 3. Oktober trafen sich VertreterInnen der oberösterreichischen Fairtrade-Gemeinden bei einem Netzwerktreffen im Alten Rathaus in der Fairtrade-Stadt Linz. An dem Abend drehte sich alles um das Thema Kaffee. Gregorio Mendez Moreno, Kaffeebauer aus Mexiko, gab Einblicke in den Kaffeeanbau und den Fairen Handel.
In Oberösterreich gibt es bereits 54 Fairtrade-Gemeinden. Zuletzt erhielt die Gemeinde Katsdorf am 24. September 2017 diese Auszeichnung. Beim jährlichen Netzwerktreffen ermöglichen die Organisationen Südwind, Klimabündnis und Welthaus den VertreterInnen der Gemeinden mehr über den Fairen Handel zu erfahren und ProduzentInnen aus dem Globalen Süden sowie deren Lebens- und Arbeitsbedingungen kennen zu lernen.
Gregorio Mendez Moreno ist Kaffeebauer in Mexiko. Er hat sich der Fairtrade-zertifizierten Kaffeekooperative „Tiemelonla nich k lum“ angeschlossen. Er kennt die Schwierigkeiten von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im internationalen Kaffeehandel. „Ich arbeite bereits seit 1986 als Kaffeebauer und kenne mein Handwerk. Dank meinem biologischen Anbau und der guten Lage kann ich Kaffee mit bester Qualität erzeugen. Im Fairtrade-System erhalte ich einerseits einen besseren Preis, stelle aber auch sicher, dass soziale Standards erfüllt werden. Somit gehe ich einen nachhaltigen Weg.“ berichtete Moreno am Abend der Veranstaltung.
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Kaffee liegt in Österreich bei 900 Tassen jährlich. Trotz der hohen Nachfrage leben viele Kaffeebauernfamilien in Armut. Da die Weltmarktpreise schwanken, haben sie kein stabiles Einkommen. Sie verfügen über keinen Zugang zu Markt- und Preisinformationen. Zudem trifft der Klimawandel die Kaffeeanbaugebiete besonders hart. Der Faire Handel hilft ihnen, die Lebens- und Arbeitssituation zu verbessern. Und dafür setzen sich viele engagierte Menschen in den oberösterreichischen Gemeinden ein.
Im Anschluss an das Netzwerktreffen fand die Award-Verleihung der SO:FAIR Initiative statt. Der österreichweit ausgeschriebene Award zeichnete besonderes Engagement von Gemeinden und öffentlichen Institutionen aus. Die Fairtrade-Region Donau-Ameisberg erhielt in der Kategorie „Bewusstseinsbildende Maßnahme“ eine Urkunde für die von ihnen in Lembach organisierten öko-fairen Modenschauen. Ziel der SO:FAIR-Initiative ist es, dass öffentliche BeschafferInnen nur solche Produkte aus Billiglohnländern beziehen, die unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt wurden.
Honorarfreie Fotos unter Angabe des Copyrights: Netzwerktreffen oö. Fairtrade-Gemeinden
Rückfragehinweis:
Nora Niemetz, Fairtrade-Gemeinden Koordinatorin, Südwind OÖ, nora.niemetz@suedwind.at, 0732 795664-1
Ulrike Singer, Fairtrade-Gemeinden Koordinatorin, Klimabündnis OÖ, ulrike.singer@klimabuendnis.at, 0732 772652-22
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