Presseaussendung

31. August 2018 | Presse

ÖKO FAIR erfolgreich angelaufen: Über 80 ausstellende Unternehmen sowie Infotainment stehen bereit

Innsbruck, 31. August 2018 – Die erste Nachhaltigkeitsmesse Westösterreichs, die ÖKO FAIR Tirol, wurde heute Mittag von VertreterInnen aus Politik und Wirtschaft in der Messe Innsbruck feierlich eröffnet. Beim Tiroler Klimaforum wurden praktische Werkzeuge und Visionen für nachhaltiges Leben und Wirtschaften diskutiert.

Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zum Anschauen, Probieren und Kaufen stehen im Mittelpunkt der ÖKO FAIR Tirol, die von der Congress Messe Innsbruck in Zusammenarbeit mit den Partnern Südwind und Klimabündnis Tirol ins Leben gerufen wurde. Die erste Nachhaltigkeitsmesse hat heute um 10 Uhr erstmals ihre Tore am Innsbrucker Messegelände geöffnet und das BesucherInnen-Interesse war von Beginn an groß. „Es freut mich sehr, dass uns ein positiver Start bei dieser Messepremiere geglückt ist und das nachhaltige Angebot der über 80 ausstellenden Unternehmen bereits intensiv genutzt wird. Nun blicken wir einem tollen Messewochenende entgegen“, berichtet Congress- und Messedirektor Christian Mayerhofer.

Nachhaltigkeit mit Inhalt füllen
Mit der ersten ÖKO FAIR setzt Tirols Landeshauptstadt Innsbruck ein starkes Ausrufezeichen: „‚Nachhaltigkeit‘ darf nicht nur ein Modewort sein, sondern muss immer neu definiert, besetzt und mit Inhalt gefüllt werden. Genau das macht die ÖKO Fair, die als Tiroler Nachhaltigkeitsmesse erstmals in Innsbruck stattfindet. Ressourcenschonend, regional, ökologisch und fair Wirtschaften, Handeln und auch Konsumieren steht hier in der ‚Green Location‘ Messe Innsbruck im Fokus – ich lade alle ein, sich selbst ein Bild zu machen“, erklärte Bürgermeister Georg Willi in seinen Grußworten.
Heidi Unterhofer, Obfrau von Südwind Tirol, hob vor allem die Zulassungskriterien für AusstellerInnen und den zukunftserhaltenden Charakter der Messe hervor: „Wir leben in einer globalisierten Welt und unser Konsumverhalten und Lebensstil haben Auswirkungen auf Menschen in anderen Teilen der Welt. Mit der ÖKO FAIR zeigen wir auf, dass die weltweite Herstellung von Produkten fair, gerecht und nachhaltig gestaltet werden kann.“

Tiroler Klimaforum stark besucht

Eröffnet wurde die Messe schließlich von Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe: „Als Landesrätin für Nachhaltigkeit und Klimabündnis-Obfrau freut es mich sehr, dass wir eine Messe für öko-faire Produkte nach Tirol bringen können. Die Kooperation zwischen Congress Messe Innsbruck und den Organisationen Südwind und Klimabündnis ist einzigartig und garantiert ein authentisches Angebot auf der Messe.“ Bereits vormittags und im Anschluss an die Eröffnungsfeier versammelte das Tiroler Klimaforum von Land Tirol und Klimabündnis über 200 Interessierte bei Vorträgen und Diskussionsrunden. Der bekannte Gemeinwohl-Ökonom Christian Felber, Bischof Hermann Glettler und weitere spannende Gäste diskutierten zum Thema nachhaltiges Leben und Wirtschaften.

Facettenreiches Rahmenprogramm
Mit 23 Programmpunkten an den drei Messetagen ist für jede und jeden etwas dabei: Von Vorträgen und Podiumsgesprächen über Workshops bis hin zum Puppentheater, einer Schnitzeljagd und musikalischer Unterhaltung. BesucherInnen, die Kleidung und gebrauchte Gegenstände abgeben wollen, können das gerne auf der Messe tun und erhalten dafür einen Einkaufsgutschein. BesucherInnen können zudem Ihr Fahrrad zu einem Fahrrad-Check mitbringen. Weitere Informationen zur Messe und zum Programm gibt es unter www.oeko-fair.at.

Pressefotos
Honorarfreie Bilder stehen hier zum Download bereit.

Für Presserückfragen:
Mag.a Caroline Sommeregger
Tel.: 0680 144 37 87
E-Mail: caroline.sommeregger@suedwind.at
www.suedwind.at/tirol

Diese Presseaussendung und die ÖKO FAIR TIROL werden vom Land Tirol gefördert. Die darin vertretenen Standpunkte geben die Ansicht von Südwind wieder und stellen somit in keiner Weise die offizielle Meinung der Fördergeber dar.Wien, am 05. April 2024. Im Vorfeld der informellen Tagung der EU-Agrarminister:innen von 07. bis 09. April warnt Südwind vor einer gefährlichen Verzögerung der bereits in Kraft getretenen EU-Entwaldungsverordnung. Nach der Blockade des EU-Renaturierungsgesetzes (Nature Restauration Law) und des EU-Lieferkettengesetzes (Corporate Sustainability Due Diligence Directive) startete nach Wirtschaftsminister Kocher nun der nächste österreichische Minister im Alleingang einen Angriff auf die EU-Umweltgesetzgebung. In einem Brief an die EU-Kommission Ende März forderte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, mitten in der Umsetzungsphase, dass Österreich von den Regeln der EU-Entwaldungsverordnung ausgenommen wird und folgt damit den Forderungen von Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger. Südwind kritisiert das Vorgehen des Bundesministers scharf und fordert eine umgehende Umsetzung der Verordnung und effektiven Waldschutz auch in Österreich.

“Die Verordnung ist das Ergebnis eines jahrelangen demokratischen Gesetzgebungsprozesses und damit ein Kompromiss zwischen allen Mitgliedsstaaten, der Industrie, den Produzenten-Ländern und etlichen Interessengruppen. Es ist hochproblematisch, wenn die Umsetzung einer neuen Verordnung auf Zuruf von Wirtschaftsvertretern einfach ignoriert wird ”, sagt Maria Hammer, Südwind-Sprecherin für Waldschutz. “Die Entwaldungsverordnung ist das stärkste vorhandene Instrument im globalen Waldschutz und ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung der Klimakrise.”

Entwaldung ist global gesehen die zweitgrößte Ursache von CO2-Emissionen. Gleichzeitig schwinden ökologisch intakte Naturwälder im Rekordtempo. Vor allem indigene Menschen, die sich in den betroffenen Regionen wie etwa Südamerika, Südosteuropa oder Skandinavien gegen die Waldzerstörung zur Wehr setzen, sind oft mit Repressionen und Gewalt konfrontiert.

“Die kürzlich vonseiten der Landwirtschaftskammer und Bundesminister Totschnig angekündigte Blockade ist völlig unzulässig. Österreich muss mit gutem Beispiel vorangehen und ausreichende Mittel für Kontrollbehörden und eine strenge Durchsetzung sicherstellen”, fordert Südwind-Expertin Hammer. „Die österreichische Holzlobby versucht nun offenbar mit Halbwahrheiten ein wichtiges Klima- und Waldschutzgesetz zu verhindern, das sie eigentlich längst umsetzen sollte. Die österreichische Bundesregierung steht hier ebenso wie alle anderen Länder in der Pflicht, sich gegen die globale Waldzerstörung einzusetzen.”

Verheerendes Signal für globale Spielregeln
Der Vorschlag Österreichs, strenge Waldschutzgesetze nur für Länder des Globalen Südens gelten zu lassen, nicht aber innerhalb Europas, stellt die internationale Zusammenarbeit auf eine harte Probe und sendet ein verheerendes Signal an globale Märkte, Unternehmen und Staaten aus. Gleichzeitig werden ausgerechnet jene Unternehmen bestraft, die bereits, wie vorgesehen, an einer starken Umsetzung der Entwaldungsverordnung arbeiten.

Viele der vom Bundesminister vorgebrachten Argumente halten einem Faktencheck nicht stand: So gelten etwa in Europa kahlgeschlagene Wälder weiterhin als Wälder. Das von Landwirtschaftsminister und -kammer vorgebrachte Argument, der anwachsenden Waldfläche täuscht somit über Übernutzung und Waldschäden hinweg. Auch der behauptete Mehraufwand für Waldbesitzer:innen muss kritisch hinterfragt werden.

Südwind richtet daher gemeinsam mit Global 2000 einen offenen Brief an Bundesminister Totschnig und fordert die rasche und wirksame Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung.

 

Rückfragehinweis:

Vincent Sufiyan
Kommunikationsleiter Südwind
0650 96 77577
vincent.sufiyan@suedwind.at

Maria Hammer
Südwind-Sprecherin für Waldschutz
+43 1 405 55 15 – 326
maria.hammer@suedwind.at

Download: Hintergrund zur Blockade der EU-Entwaldungsverordnung 
Download: 
Offener Brief an Bundesminister Norbert Totschnig von Südwind und Global2000 – unterzeichnet von 37 Nicht-Regierungsorganisation aus 15 EU-Mitgliedstaaten und anderen Nicht-EU-Ländern:

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