Salzburg, 7. November 2017 – Ein US-Präsident, der die Medien als „Feind des Volkes“ bezeichnet, Repressionen gegen Journalisten und Journalistinnen in der Türkei oder die Ermordung einer Bloggerin in Malta, kritische Stimmen aus der Zivilgesellschaft geraten zunehmend unter Druck. Diese Entwicklung greift Südwind in Zusammenarbeit mit der Universität Salzburg bei den 16. Entwicklungspolitischen Hochschulwochen auf: „Shrinking Spaces – Mehr Raum für globale Zivilgesellschaft!“ lautet der Titel der Veranstaltungsreihe, die vom 6. bis 16. November 2017 stattfindet.
Um sich Gehör zu verschaffen, müssen Akteure und Akteurinnen der Zivilgesellschaft ihre Interessen immer vehementer verteidigen! Regierungen mehrerer Länder greifen zu Maßnahmen, welche die Rechte der Zivilgesellschaft beschneiden. Aktuelle Repressionen gegen Journalisten und Journalistinnen in der Türkei beispielsweise bieten nur eines von vielen Beispielen. Ebenso sind die Rechte der Frauen und LGBTI (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender) auch in Europa noch keine Selbstverständlichkeit und sind auf einer aktiven Zivilgesellschaft angewiesen.
Lara Wodtke von der Heinrich-Böll-Stiftung berichtete bei der gestrigen Auftaktveranstaltung „Shrinking, Closing, No Space – Zivilgesellschaft weltweit unter Druck“, dass die Demokratie seit den 90er Jahren einen Rückschlag erlebt. Es passiert ein kontinuierliches Zurückdrängen und Schließen („shrinking spaces“) von Handlungsspielräumen der Zivilgesellschaft weltweit. In Punkto Zivilgesellschaft werden 23% der Länder als „offen“ eingestuft (civicus monitor, 2017). Dies entspricht weniger als 2% der Weltbevölkerung. Drei Milliarden Menschen sind gravierend eingeschränkt. Zivilgesellschaftliche Organisationen wie es die Heinrich-Böll-Stiftung und Südwind sind, rufen zu Widerstand zu „shrinking spaces“, Solidarität und Kreativität auf.
Die Veranstaltungsreihe bietet Beiträge aus unterschiedlichen Ländern an, die beispielhaft zivilgesellschaftliche Entwicklungen wiedergeben. Die Rolle von Zivilgesellschaft wird grundlegend diskutiert. Alle Veranstaltung können kostenlos besucht werden. Nationale und internationale Experten und Expertinnen sind zu Gast, die in aktuelle Entwicklungen von Zivilgesellschaft involviert sind – sei es aus beobachtender oder betroffener Sicht: u.a. Lara Wodtke von der Heinrich-Böll-Stiftung, Kathrin Hartmann – Enthüllungsjournalistin (green economy), Ken Bugul – Schriftstellerin aus dem Senegal, Rainer Einzenberger – Thailand, Myanmar, Jennifer Kohel – Sustainable Development Goals und Wasser als Menschenrecht, Julia Schönbeberg – Haiti, Rokeya Rafique und Kutubuddin Ahmed – Gewerkschaft Bangladesch, Mario Tellez – Mexiko und die Macht sozialer Medien.
Gesamtprogramm: Shrinking Spaces – Mehr Raum für globale Zivilgesellschaft!
Ort: Stadt Salzburg
Datum: 6.-16.11.2017
Eintritt frei
Fotos: Programmbild, Referenten und Referentinnen
Interview mit den einzelnen Referenten und Referentinnen möglich.
Rückfragehinweise und Terminvereinbarung:
Anita Rötzer
Tel.: 0662-827813, 0699 111 456 85
E-Mail: anita.roetzer@suedwind.at
www.suedwind.at/salzburg