Wien, 4. April 2022. Moldau ist das ärmste Land Europas und mit 2,5 Millionen Einwohner*innen vergleichsweise klein. Das Land ist extrem von Krisen geschüttelt – neben politischen Krisen und dem Transnistrien-Konflikt wurde im Jänner 2022 von der Regierung der Notstand aufgrund von Kälte und gestiegenen Strom- und Heizkosten ausgerufen. Dennoch hat das Land, gemessen an seiner Einwohner*innenzahl, mehr Vertriebene aus der Ukraine aufgenommen als jedes andere Land in Europa. Beinahe 400.000 Ukrainer*innen suchen derzeit im kleinen Nachbarstaat Schutz. Die österreichische Menschenrechtsorganisation Südwind kooperiert vor Ort mit der Partnerorganisation AVE Copiiiin einem Sozialprojekt für die gesellschaftliche Integration ehemaliger Heimkinder.
Finanzielle Unterstützung in Moldau wird dringend benötigt
AVE Copiii sammelt und verteilt Lebensmittel, Trinkwasser, Hygieneartikel, Babynahrung, Medikamente und andere lebensnotwendige Güter an Flüchtlingszentren in Moldau und an die ukrainische Botschaft in Moldau; sie stellen Sozialarbeiter*innen und Psycholog*innen für Flüchtlingszentren zur Verfügung und kümmern sich um unbegleitete Minderjährige, die auf der Flucht sind. Mittlerweile stößt AVE Copiii allerdings an seine Grenzen: „Der Bedarf an Hilfsleistungen in Moldau übersteigt schlichtweg die Möglichkeiten unserer Partner vor Ort“, sagt Südwind-Projektleiterin Julia Weber. „Daher organisieren wir eine Spendenaktion, deren Erlös zu 100 Prozent der Nothilfe von AVE Copiii für Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine zugutekommt.“
Die Zivilbevölkerung vor Ort organisiert mit großem Engagement die Aufnahme und Versorgung der Menschen mit dem Notwendigsten. Viele beherbergen in ihren Wohnungen Geflüchtete – doch es braucht finanzielle Unterstützung, damit eine menschenwürdige Versorgung und psychologische Betreuung der Geflüchteten möglich ist. „Bitte helfen Sie uns. Auf Facebook und auf unserer Website berichten wir regelmäßig über unsere Unterstützung für aus der Ukraine geflüchtete Menschen“, so Mariana Ianachevici, Geschäftsführerin des Vereins AVE Copiii. Auf der Südwind-Website kann unter dem Betreff „Die Hilfe ukrainischer Geflüchteter in Moldau“ gespendet werden.
Future Youth Moldova – ein Südwind-Projekt vor Ort
Mehr als jedes zehnte Kind in der Republik Moldau wächst getrennt von seinen Eltern in staatlichen Heimen oder bei Pflegefamilien auf. Viele dieser Kinder sind von Ausbeutung, Missbrauch und Vernachlässigung betroffen. Die Gründe dafür reichen von Armut und Arbeitsmigration über Alkoholismus und Gewalt bis hin zu Menschenhandel. „Mit 18 Jahren endet die staatliche Betreuung und die jungen Erwachsenen sind auf sich allein gestellt. Daher ist es wichtig, gerade ihnen Unterstützung anzubieten“, so Südwind-Projektleiterin Julia Weber. Ohne familiären Rückhalt schaffen es viele nicht, in der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, werden obdachlos und leben auf der Straße.
Mit diesen ehemaligen Heimkindern arbeitet das Südwind-Projekt „Future Youth Moldova“ zusammen. Sie erhalten Unterstützung bei der Berufsausbildung und beim Start in ein eigenständiges Leben. Gleichzeitig sollen Behörden für die Herausforderungen der ehemaligen Heimkinder sensibilisiert und ihre Vernetzung untereinander gefördert werden.
Gemeinsam mit der Partnerorganisation AVE Copiii ermöglicht Südwind vor Ort Berufscoaching für junge Erwachsene, temporäre Unterkunftsmöglichkeiten und psychologische Betreuung, individuelle Beratung, rechtliche Hilfestellung sowie Trainings für Vormundschaftsbehördenund regionale Verwaltungen.
Spenden aus Österreich werden online entgegengenommen und zur Gänze AVE Copiii für die Akut-Hilfe zur Verfügung gestellt: https://spenden.suedwind.at/
Rückfragehinweis:
Südwind
Silvia Haselhuhn, M.A.
Communications Officer und Pressesprecherin
Mail: silvia.haselhuhn@suedwind.at
Tel.: 0680 1583016